Kürzungen in der Geographie
Das Fach Geographie soll in Baden-Württemberg weiter gekürzt werden. Derzeit haben Schüler im Laufe ihrer Schulzeit von Klasse 5-10 9 Stunden Geo – Klasse 5/6 sind jeweils zweistündig, Klasse 7/8 hat insgesamt 3 Stunden und die Klassen 9&10 sind einstündig —> macht insgesamt 9. Das soll nun auf 7 Stunden gekürzt werden.
Dabei merke ich gerade in den Klassen 9 & 10, sowie im Neigungskurs der Oberstufe, dass eigentlich mehr Geographie unterrichtet werden müsste um die Zusammenhänge nicht nur grob, sondern so zu verstehen, dass die Schüler damit ihre Umwelt besser erkennen und erklären können. Das geht bei den Ursachen für die aktuellen Hochwasser los und hört bei den wirtschaftlichen Zusammenhängen und der Verantwortung für die Herstellungsprozesse von vielen Waren des täglichen Bedarfs auf. – Geographie ist ein Mittler zwischen Sozial- und Naturwissenschaften. All die komplizierten Vorgänge werden im Raum anschaulich und greifbar.
Zwei Freundinnen/Kolleginnen haben Geographie als Naturwissenschaft studiert, unterrichten dieses Fach nun als Erdkunde im Bereich der Gesellschaftswissenschaften. Verstanden habe ich diese universitär-schulische Unterscheidung noch nie.
Ich habe Geographie in der Uni als Mittler zwischen Natur- und Sozialwissenschaften studiert, d.h. sowohl physische als auch Anthropogeo. In der Schule deckt sich das – ich habe beide Bereiche im Curriculum. Das macht ja auch Sinn, viele Themen lassen sich aus mehreren Perspektiven beleuchten – ein Staudamm z.B. hat Auswirkungen auf die Flussmorphologie, das Mikroklima aber auch auf die Städte im weiteren Verlauf sowie die Wirtschaft (z.B. die Landwirtschaft) in dem Gebiet.