abhängig
Ein Mitbewohner in der WG damals sagte mal „man soll sein Herz nicht so an materielle Dinge hängen“. Meist sagte er das, wenn etwas zerbrochen war: ein Glas, eine Lieblingstasse oder ien Teller. Gelegentlich brachte ich diesen Satz dann auch an, oder dachte ihn bei mir, wenn MIR etwas lieb gewonnenes zerbrach.
Heute dachte ich wieder oft an diesen Satz. Ich vermißte mein Portemonaie. Im Kopf rechnete ich mir schon die jeweiligen Trottelgebühren zusammen, die ich für die Neuerstellung sämtlicher Dokumente zahlen mußte. Ich haßte die übereifrige Postfrau, die mir mein bereits für gestern erwartetes Päckchen (PAKET!!) nur gegen Vorlage des Personalausweises geben wollte, usw.
Am Abend dann ging ich sogar nochmal den gestrigen Weg lang. Wo könnte es sein? Ich wollte gerade bloggen: Wo würden SIE ihr Portemonaie hinlegen, wenn sie nach Hause kommen??? Ich war mir nicht mal sicher, dass ich es gestern abend in der Wohnung noch hatte. Aber wenn man sowas draußen verliert, merkt man das doch, oder???
Ein letztes Mal suchte ich die Wohnung ab, diesmal allerdings nicht aus meiner Perspektive – denn all die Plätze, wo ICH es hinlegen würde, waren leer. Nein, ich krabbelte auf allen vieren … und siehe da: neben der Heizung UNTER einer lange nicht mehr benutzten Tasche lag es und wartete schon auf mich. Der Franz wars.