gelesen:

Martin Suter – Lila, Lila:
David kellnert und ist sich noch unschlüssig, was er mit seinem Leben anfangen will. Dann trifft er Marie, Literaturstudentin. Zufällig findet er in einem Nachttisch vom Sperrmüll das Manuskript eines Buches aus den 50er Jahren. Um bei Marie Eindruck zu schinden, gibt er es ihr zu lesen – sie ist begeistert, verliebt sich in ihn, da sie ihn für den Autor hält und gibt es an einen Verlag. Das naheliegende geschieht: das Buch wird ein Hit und der echte Autor, der sich inzwischen Jacky nennt, meldet sich und beutet David aus. Das ist natürlich noch nicht alles, denn erst dann spitzt sich die Szene immer mehr zu und die Geschichte von David scheint sich der des Buches anzunähern.
Die tollste Szene fand ich, als David sich ganz fest vornimmt, der Ausbeutung durch (den immer angetrunkenen) Jacky ein Ende zu setzen, ihn auf den Balkon zu lotsen und schwups ihn über das Geländer zu wippen. Als er sich endlich dazu durchgerungen hat und in Jackys Hotel ankam, standen überall Krankenwagen – Jacky war vom Balkon gefallen, das Geländer hatte nachgegeben.

Toni Morrison – Menschenkind:
Die Geschichte einer Frau und ihrer Familie in den Südstaaten Amerikas zur Zeit der Sklaverei. Sie befreit sich und ihre Kinder, hochschwanger. Als ihr ehemaliger „Besitzer“ sie zurückholen will, tötet sie im Wahn ihre zweitjüngste Tochter. Diese treibt 18 Jahre später im Haus ihr Unwesen und treibt die noch verbliebenen in den Wahnsinn. Bis sich die jüngste Tochter aufraffen kann und endlich vor das Haus tritt. Sehr eindringlich beschrieben, ich musste es öfter mal weglegen und mir Zeit dafür lassen.