Gelesen: Fabio Geda – Im Meer schwimmen Krokodile

Ich bin ein Ferienleser. Nur in den Ferien habe ich genug Zeit / Muße / Aufmerksamkeit um mich auf eine neue Geschichte zu konzentrieren. Meist habe ich dann nie das Buch zur Hand, nach dem mir der Sinn gerade steht. So stand ich in den Ferien also (wieder einmal) bei Engel, (ignorierte die Anthroposophie-Abteilung) und lies mich inspirieren. Ich ging dann mit mehreren Büchern raus, eins davon las ich noch am selben Tag: Im Meer schwimmen Krokodile.

Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte bzw. der Erzählung darüber. Es geht um einen afghanischen Jungen, der Ende der 90er Jahre im Alter von 10 Jahren vor den Taliban geschützt werden soll. Seine Mutter bringt ihn ins benachbarte Pakistan – ab da ist er allein auf sich gestellt. Seine Mutter reist zurück um sich um die anderen beiden Geschwister zu kümmern (der Vater starb 4 Jahre zuvor). Es wird sehr eindrücklich die Orientierungs-, Hoffnungs- und Hilflosigkeit geschildert, aber auch wie das Leben ihn zwingt, Entscheidungen zu treffen und für sich zu sorgen. Nach einiger Zeit in Pakistan macht sich der Junge dann auf in den Iran, später in die Türkei und schließlich über Griechenland nach Italien. Die Reise ist von vielen Rückschlägen geprägt, aber auch von viel Mut und Hoffnung auf ein besseres Leben. Erst in Italien bekommt er Asyl, wird als politisch Verfolgter anerkannt, kann ein eigenes Leben planen und sogar nach über 10 Jahren mit seiner Mutter sprechen. (Die Ereignisse vom 11.September 2001 werden kurz angesprochen)

Wie gesagt: ich las das Buch am Tag des Kaufes – es ist sehr spannend geschrieben und es gibt diesem abstrakten Wort „Migration“ ein Gesicht. #empfehlenswert

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