Barcamp in der Schule

In der letzten Woche fand der #edchatde zum Thema Barcamps in der Schule statt. Ich finde das Format sehr spannend, deshalb habe ich das schonmal in einer Doppelstunde ausprobiert.
Doch von vorn: was ist ein Barcamp? Ein Barcamp ist eine Art Konferenz, bei der vorher aber keine Redner und Vortragsthemen festgelegt werden, sondern nur Zeiten und Räume. Diese müssen von den Teilnehmern gefüllt werden.

Vorbemerkungen zur Umsetzung in der Schule

Während der Vorbereitung auf die Präsentationsprüfungen müssen die Schüler hier 4 Themen für ein Fach abgeben. Etwa 1 Woche vor der Prüfung bekommen sie ihr Thema genannt und bereiten sich darauf vor: Präsentation erstellen, Vortrag erarbeiten, Kolloquium vorbereiten. In dieser Woche darf der Fachlehrer nicht mehr helfen, deshalb wird es so gehandhabt, dass die Schüler alle 4 Themen grob vorbereiten: Literatur recherchieren, eine Mindmap oder eine Gliederung erstellen und mit dem Fachlehrer besprechen.

Einige Tipps und Hinweise gelten für alle, deshalb habe ich dieses und im letzten Jahr in meinem 4stündigen Geographiekurs nach den schriftlichen Prüfungen einen Block zur Vorbereitung dieser Präsentationsprüfungen gemacht. (Die Idee dazu stammt von Andreas Kalt.)

Umsetzung

Letztes Jahr hatten wir zwischen schriftlichen und mündlichen Prüfungen etwas mehr Zeit, deshalb konnte ich eine Doppelstunde für unser kleines Barcamp nutzen. Da alle Schüler sich auf 4 Themen vorbereitet hatten, sollten sie mindestens eins davon den anderen vorstellen. Es ging darum, a) ein Thema sinnvoll zu strukturieren und in etwa 5 Minuten zusammengefasst vorzustellen (ohne Medien) und b) Fragen und Rückmeldungen zu bekommen, was noch unklar ist. Außerdem konnten die Gruppen gemeinsam sinnvolle Visualisierungsmöglichkeiten diskutieren.

Unser Timetable sah so aus:

Es gab 3 „Räume“ und 4 Zeitslots á 15 Minuten. Zwischen den Slots gab es jeweils 5 Minuten Pause. Vorher war die Erklärung, was wir machen etwas länger (ich hatte 10 Minuten eingeplant), deshalb verschob sich alles etwas nach hinten und die Auswertung wurde etwas kürzer (dafür waren auch 10 Minuten veranschlagt). Die Vortragenden und Zuhörer trafen sich mit ihren Stühlen an den 3 Punkten im Klassenraum. Da es ein kleiner Kurs – 13 Schüler – war, konnte jeder also ein Thema vorstellen. Für einen Zeitslot hatten wir noch einen 4. Ort aufgemacht, damit es aufging. Die Themen, die besprochen wurden, kamen aus allen Fächern – so lernte ich auch gleich noch was dazu 🙂

Als Rückmeldung von den Schülern bekam ich, dass es eine gute Möglichkeit ist, sein Thema einem kleinen Publikum vorzustellen und dadurch seine Gedanken zu strukturieren und zu formulieren. Besser wäre es gewesen, wenn die Schüler schon vorher gewusst hätten, ob und wie sie sich vorbereiten können. Da ich mich recht kurzfristig entschieden hatte, dieses Format auszuprobieren, habe ich meine Schüler vorher nicht informiert (z.T. auch, um den Überraschungseffekt des „anderen“ Unterrichts zu nutzen).