Wissensgesellschaft
„Das Zeitalter der Industriegesellschaft geht dem Ende entgegen; die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die nötig waren, um deren soziale Ordnung zu sichern, verlieren an Bedeutung. Die sich am Horizont abzeichnende Gesellschaftsordnung basiert auf Wissen“
„Moderne Gesellschaften sind Gebilde, die sich vor allem durch „selbst produzierte“ Strukturen und eine selbst bestimmte Zukunft auszeichnen – und damit durch die Möglichkeit, sich selbt zu zerstören“
„Erst Wissen erhört das Demokratiepotenzial liberaler Gesellschaften.“
aus: Nico Steht: Moderne Wissensgesellschaften, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 36/2001 –
Interessanter Text, der zunächst versucht, gesellschaftliche Veränderungen zu beschreiben, dann Wissen zu definieren, und anschließend die Risiken und Chancen, die Wissenschaft (die ja das Wissen schafft, aber kein allgemeingültiges, sondern gut begründetete Thesen und vorläufige Erkenntnisse liefert) als bestimmender Faktor in der (zukünftigen (?)) Gesellschaft hat.
Das mit der Wissensgesellschaft ist ja seit Jahren eine beliebte Idee irgendwelcher Vordenker, schaut man aber auf die Menschheitsgeschichte zurück, so halte iche s lieber mit dieser alten Usenetweisheit:
„Ja, natuerlich. Wenn 1 Million Friseuere in der Wueste wohnen, dann
werden sie verhungern. Irgendwo fuehrt letztendlich das Einkommen immer
darauf zurueck, das materielle Dinge durch Dienstleisungen aufgewertet
und verkauft werden.
Halbwegs uebersichtlich waere das noch in einer kleinen autarken
Landkommune. Der Bauer der die Kartoffeln anpflanzt und Erntet, der
bekommt dafuer den Kopf geschoren und der Friseur wird satt.
Ueberlegt sich der Bauer Friseur zu werden, verhungern moeglicherweise
zwei Glatzen.“
Carsten „Mad Acme“ Müller in de.soc.misc
sonnige grüße
peter