gelesen: Krieg

von Janne Teller, Untertitel: Stell dir vor, er wäre hier.

Ein Perspektivwechsel als Gedankenexperiment: wenn hier in Deutschland Krieg wäre und wir darauf angewiesen wären, in fremden Ländern Asyl zu suchen. Welche Widerstände würden uns treffen? Dahinter steht immer die Frage: Welche Steine legen wir Fremden in den Weg, die zu uns kommen?

Ein schön geschriebenes (recht kurzes) Buch. Es wurde zunächst als Essay veröffentlicht und später als Buch wie ein Pass gestaltet. Es bietet außer dem angesprochenen Perspektivwechsel keine wirklich neuen Erkenntnisse und Einblicke und ist in weniger als einer Stunde durchgelesen, aber die beklemmende Frage bleibt:

„Denn wenn es eines Tages doch so käme, wäre es dann nicht sehr tröstlich, die gefahrvolle Suche nach Zuflucht und einem besseren Leben in vollem Vertrauen auf die Erkenntnis anzutreten, dass damals, als wir selbst in Sicherheit waren, jeder Einzelne dazu beitrug, die ethischen Grundsätze menschlicher Zivilisation zu sichern und zu verbreiten, dass alle Menschen gleich geschaffen wurden und jeder die Menschen so behandeln soll, wie er selbst von ihnen behandelt werden will?“

(Die Autorin hat auch Nichts, was im Leben wichtig ist geschrieben. Das liegt ganz oben auf meinem Lesestapel)