Papierreduktion in der Lehrertasche

Nachdem ich bereits über Evernote schrieb und wie sehr es das Papier in meiner Tasche reduziert, folgt jetzt ein Update zu den Erfahrungen.

Vorweg: Ich nutze nach wie vor Evernote so wie beschrieben, nun im 2. Schuljahr. Das hat den Vorteil, dass ich anvisierte Tafelaufschriebe recht leicht über die gute Suche finden und übernehmen kann. Außerdem blendet mir Evernote in der Desktop-Version anhand meiner Eingaben in der Notiz ähnliche Notizen ein. Hier unten ein Beispiel – Es geht um Aggressionstheorien, Klasse 9, unter meiner Verlaufsplanung sieht man 3 „verwandte“ Notizen – ganz links die nachfolgende Stunde und ganz rechts die vorhergehende Stunde. Das ist fast klar, weil das Thema ja ähnlich bleibt. In der Mitte findet sich eine Stunde der Klassenstufe 10, in der es um Gewalt geht. Auch ganz sinnvoll.

bsp-Stunde

In dieser Woche wurde ich via Twitter gefragt, welche Programme ich noch nutze, um meine Arbeit zu organisieren und das damit verbundene Papier zu reduzieren. Nach einigem Nachdenken sind mir eine ganze Reihe eingefallen, die ich kurz vorstellen werde. Eine weitere Änderung hat sich durch unseren neuen Schulleiter ergeben: er druckt Mails mit Fortbildungshinweisen oder sonstigem nicht mehr aus, sondern leitet sie per Mail weiter. Das reduziert den Papierstapel im Lehrerzimmer ungemein! Außerdem unterrichte ich oft in einem Zimmer mit interaktiver Tafel, bei der ich meine Tafelbilder speichern und auch zu Hause vorbereiten kann. Das erspart mir unglaublich viele Folien für den Overheadprojektor.

Nun zu den Programmen und Apps:

  • TeacherTool: Das nutze ich für die Anwesenheitskonrolle, das Kursbuch sowie für die Noten – alles auf einen Blick und inzwischen sehr intuitiv bedienbar. Leider gibts das nur für iOS.
  • GoogleCalender: Ich habe meinen tragbaren Wochenkalender abgeschafft – inzwischen trage ich alle Termine in den GoogleCalender ein, synchronisiert mit allen Geräten. Der Monatsplan in der Küche bleibt aber vorerst.
  • AwesomeNote: Eine Notizapp – hier habe ich solch illustre Kategorien wie „Ausleihliste“ oder „Medienwünsche“. Bei der Ausleihliste trage ich Medien ein, die ich z.B. an Schüler oder Kollegen verleihe, mit Foto der verliehenen Dinge und Checkbox. Die App synronisiert mit Evernote, lässt sich aber für spontane und schnelle Notizen leichter bedienen, da ich die Kategorien anders eingeteilt habe. Man könnte die App für noch viel mehr nutzen, mache ich aber nur zum Teil.
  • Skitch und PDF-XChangeViewer: Hausarbeiten oder Hausaufgaben, die ich per Mail (als pdf) bekomme, lese und kommentiere ich auch am Computer. Skitch nutze ich am Ipad, es syncronisiert ebenfalls mit Evernote (allerdings nur in der Premium-Version). Den PDF-Viewer nutze ich in der kostenlosen Version am Laptop.
  • Fotos: ok, Fotos nutze ich viel häufiger als früher – für Aushänge im Lehrerzimmer, Öffnungszeiten, Telefonnummern, Abbildungen, etc. Fast alles wird in Evernote im passenden Notizbuch oder in AwesomeNote abgelegt.
  • Doodle: für Terminabsprachen (ich schrieb darüber)
  • Dropbox: für den Dokumenten-Austausch mit Kollegen, aber auch als Elternvertreter vom großen Kind um mit den anderen Eltern Fotos von Klassenausflügen etc. auszutauschen
  • Zumpad: Das Etherpad der ZUM nutze ich inzwischen auch häufiger mit Kollegen, um z.B. einen gemeinsamen Seminarplan zu erstellen, Ressourcen und Ideen zu sammeln. Ich gebe auch meinen Schülern den Tipp, es z.B. in Gruppenarbeiten am Computer zu nutzen um die Ergebnisse oder Links zu sammeln (da es ohne Anmeldung funktioniert).

Ganz papierfrei geht es übrigens nicht, da ich meinen Schülern immer noch Arbeitsblätter in Papierform austeile, außerdem sind die meisten Lehrbücher nur gedruckt vorhanden. Als nächstes beschäftige ich mich mit den digitalen Schulbüchern.

Außerdem sind ganz schnelle Notizen, z.B. für xy noch Blatt 1 kopieren dann doch schneller per Hand geschrieben. Dafür habe ich in meiner Ipad-Tasche einen schönen Kalender von Heaven and Paper, der immer eine Woche auf einen Blick zeigt. Ich drucke mir in klein meinen Stundenplan aus und klebe ihn noch auf das Wochenblatt. Dort hake ich ab, welchen Unterricht ich schon vorbereitet habe und welche Stunden sich verschieben. (An der Stelle bin ich von Evernote weggerückt. Zu umständlich.) Wenn die Woche rum ist, reiß ich das Blatt ab und schmeiße es weg.

tasche