Einen philosophischen Essay schreiben, Vorbemerkungen

Das Schreiben philosophischer Essays ist eine grundlegende und auch recht freie Form seine Gedanken schriftlich zu äußern. Zudem ist ein Essay ansprechender zu lesen als eine Erörterung oder eine andere Aufsatzart. Doch diese zu entwickeln braucht einiges an Zeit.

Mich beschäftigt das Thema schon seit einigen Jahren. Ich beginne im Unterricht in der 10. Klasse mit der Übung, ab der 11. Klasse sollen (öffentliche) Blogposts im Essay-Stil geschrieben werden.

Zunehmend bemerke ich, dass die Schülerinnen und Schüler künstliche Intelligenz verwenden um ihren Essay zu verfassen. Das kollidiert leider immer öfter mit den Erwartungen und den Bewertungskriterien. Deshalb hat dieser Blogpost zwei Teile: im ersten geht es um die Entwicklung und einige Ideen des Esssayschreibens. Darüber berichte ich. Im zweiten Teil geht es um die Nutzung von KI als Tutor, Unterstützung, Hilfe. Auch dazu habe ich einiges ausprobiert.

Essayschreiben und Essayschreiben-üben findet in vielfältiger Art und Weise statt:

  • Essay-Werkstatt (Wittschier, 2010 Textschlüssel),
  • Essay schreiben, beurteilen, bewerten (Bekes, 2021, PPE)
  • Essay schreiben – aber mit Methode, anhand verschiedener philosophischer Richtungen der Gegenwart (Rentsch/Rohbeck, 2007)
  • Essayschreiben step by step. Philosophisches Denken verschriftlichen. (Börm, 2015 E&U)

Angefangen mit Essayschreiben habe ich bei Rentsch/Rohbeck im Studium. Daher ist mir diese Art sehr vertraut. Im Unterricht habe ich sie nie ausprobiert. Bei mir hängen geblieben ist aus dieser Zeit der spielerische Umgang mit der Textform. Aus der Essay-Werkstatt von Wittschier hatte ich einige Jahre eine Art Stationenarbeit erstellt – mit vielfältigen Anregungen und Möglichkeiten um das Essayschreiben auszuprobieren. Das ist allerdings sehr sehr zeitaufwändig. Dann bin ich dazu übergegangen, das Essayschreiben mehr lehrerzentriert einzuführen. Dazu habe ich mit meinen Schülerinnen und Schülern einen Beispielessay (in den letzten Jahren diesen) gelesen und ihn zunächst gemeinsam in die verschiedenen Teile Einleitung-Hauptteil-Schluss gegliedert. Anschließend haben wir die Merkmale dieser Textsorte herausgearbeitet und Besonderheiten besprochen. Dann ging es bereits ans selber schreiben, mit verschiedenen (Peer-)Feedback-Schleifen und Überarbeitungen. Das führte in der Regel zu ganz guten Ergebnissen. Was mir jedoch gefehlt hat, war die konsequente Einbeziehung von konkreten Inhalten aus dem Unterricht der 10. Klasse. Im Bildungsplan sind die Moralkonzepte Vernunft-Vertrag-Gefühl-Nutzen mit den Namen Sokrates-Hobbes-Hume-Bentham angegeben. Diese würde ich gern mehr und auch konkret an Beispielen mit einbeziehen lassen. Insbesondere Börm und Bekes haben mich veranlasst, meinen bisherigen Zugang zu verändern.

Deshalb also:

Das hier ist quasi nur die Ankündigung von Blogposts, die noch nicht geschrieben, aber schon fertig gedacht sind. Ich freue mich über Gedanken, Anmerkungen, Fragen, etc. in den Kommentaren.