Edunautika 2023

Ende März/Anfang April war ich bei der Edunautika – einem Barcamp zu zeitgemäßer Pädagogik im digitalen Wandel. Das war mein 13. Barcamp seit 2009. (Was ein Barcamp ist, kann man gut in diesem Buch nachlesen oder hier anschauen.) Am Freitagabend startete die Edunautika gleich mit Stationstischen und als Highlight abends stand Reinhard Kahl auf der Bühne. Er zeigte durch Filmausschnitte und Anekdoten, dass auch informelles Lernen organisiert ablaufen kann und bot damit wertvolle Anregungen für den Alltag (leider auch einige ernüchternde Gedanken). Mein Stichwort, das ich mitnehme, dazu ist „das Erleben von Selbstwirksamkeit“. Auch das Umfeld auf der Edunautika nutzte den positiven Zwang um mit anderen ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. (Beispiele: drei Fragen zu den Erwartungen, die mit jemandem, den man noch nicht kannte, besprochen werden sollten, Gesprächsstarter-Fragen-Impulse). Bereits am Freitag traf ich viele bekannte Gesichter, was mich sehr freute 🙂

Ich habe folgende Sessions am Samstag besucht:

  • Workshopkonzeption zu Kolonialismus, Rassismus und Klimakrise für Lehrende. (Doku)
  • Medienethik (Doku)
  • Digitale Mündigkeit (Doku)
  • Q&A ZUM (leider ohne Doku, ich habe einfach die meiste Zeit geredet)
  • Klimaaktivismus, Demonstrationen, ziviler Ungehorsam und wie Lehrkräfte darauf reagieren (sollten) (Doku)
  • Zeitgemäße Prüfungsformate (Doku)

Am Sonntag war ich zu spät zur Sessionplanung und nutzte die Zeit, um in der sehr inspirierenden Umgebung der Winterhuder Reformschule zu schreiben und meine Eindrücke schon etwas zu ordnen. Zufällig saß ich gegenüber von Basti Hirsch, der mir noch ganz viele Infos zur Vereinbarung von pädagogischer Schulhausgestaltung und Brandschutz gab. Ein weites Feld, bin mir noch nicht sicher, ob ich diese Baustelle öffne. Außerdem schrieb ich bereits den Blogpost für die ZUM. Nebenbei hörte ich bei der Session zu Freiheit und Selbstständigkeit in Reihenplanung (Doku) mit einem Ohr zu. Den Nachmittag verbrachte ich bei strahlendem Sonnenschein in Hamburg (und fand noch einen Geocache mit Blick auf Elphi).

Ich muss zugeben, dass ich etwas zwiegespalten nach Hamburg gefahren bin: einerseits neugierig auf interessante Themen und Menschen, andererseits war ich auch bei früheren Veranstaltungen schon gelegentlich frustriert, weil ich mich für eine Session je Zeitslot entscheiden musste und dann manchmal eine für mich unpassende gewählt hatte. Und ich hatte auch keine Lust auf Diskussionen auf Anfängerniveau. Andererseits sorgt das Barcamp-Format natürlich dafür, dass jede*r mit in die Pflicht genommen wird, das Programm zu gestalten. Besonders bei der Edunautika war sehr viel durchdacht und vorgeplant – der Freitagabend und auch die Vorgabe von Intensiv-Sessions am Sonntag. Das war sehr gut und produktiv. Und insbesondere bei der Sessionvorstellung wurde sehr gut darauf geachtet, dass man ungefähr das Niveau der Vortragenden abschätzen konnte. (Das fand ich sehr hilfreich).

Für mich war es ein rundherum gelungener Ausflug nach Hamburg. Der ICE auf dem Rückweg von Hamburg nach Würzburg kam 15 Minuten früher an. Auch das muss mal gesagt werden.